Der Titel klingt verlockend!

Das Wort „einfach“ in der Überschrift solltest Du am besten überlesen.

Natürlich kann jeder von uns eine ISG Blockade selber lösen.

Dazu muss man nur bestimmte Übungen machen.

Durch die Anwendung bringt man das blockierte ISG  wieder in die richtige Position.

Der Schmerz wird gestoppt und die Beweglichkeit kehrt zurück.

Oder ist es doch andersherum?

Das erste was ich bei einer ISG Blockade bemerke ist meine – plötzlich – eingeschränkte Bewegungsfreiheit

Montagmorgen – der Wecker klingelt.

Ich beginne den Tag mit einem Glas Wasser und im Anschluss mache ich meine Morgenroutine zur Mobilisation der Wirbelsäule.

Um mehr Flexibilität in der Mitte meines Körpers zu bekommen folge ich seit 4 Wochen dieser:

Beginner Hamstring Flexibility Routine

Alle 2 Tage durchgeführt schaffe ich es nach 4 Wochen beide Hände zum Boden zu bringen.

Auch an diesem Montag.

Ich fahre zur Arbeit und es scheint heute nichts aufregendes mehr zu passieren.

Bis zu dem Moment am späten Vormittag, an dem sich wie aus dem nichts, mein Rücken schmerzhaft blockiert.

Selbst langsames gehen ist ab dem Moment der Blockade nur schwer und mit Schmerzen möglich.

Ich entscheide mich nach Hause zu fahren und zu sehen wie ich dem Schmerz und der Blockade entgegenwirken kann.

Was tun, wenn das ISG blockiert ist

Ich nehme zu erst ein heißes Bad um meine Muskulatur zu lockern und versuche dann mit diesen vom Experten empfohlenen Übungen die Blockade zu lösen.

Es tut sich nichts, daher beschließe ich dem ganzen erst einmal in Ruhe zu gönnen und lege mich mit einem warmen Körnerkissen hin.

Selbst im Liegen habe ich Schmerzen, dich ich bin heute nicht bereit auch nur eine Schmerztablette einzunehmen.

2 Stunden in der liegenden Position sind genug und ich entscheide mich für einen Spaziergang an der frischen Luft.

Meine Körpermitte strahlt in jeder Position einen schmerzenden Druck aus.

Nach vorne beugen, um meine Schuhe anzuziehen fast nicht möglich.

Egal ob ich stehe oder sitze.

Gehen fühlt sich unrund an

Bereits nach den ersten Metern merke ich das nichts an meinem Gang normal ist.

Es fühlt sich an als ob ich leicht nach vorne gebeugt gehe, mein Spiegelbild in den Schaufenstern zeigt mir das ich aufrecht gehe.

Die Hüfte bewegt sich nur leicht mit und schmerzt.

Doch der Spaziergang lenkt ab und nach einer Stunde kehre ich zufrieden wieder nach Hause.

Ich gönne mir und meinem schmerzenden Rücken Schlaf und hoffe das der morgige Tag besser verläuft.

Tag 2 mit ISG Blockade

Ich schaffe es nur aus dem Bett in dem ich mich über die Seite Rolle.

Der Schmerz ist noch da – Beweglichkeit gleich null.

Ich entschließe mich den Hausarzt anzurufen, denn heut bin ich bereit schmerzstillende Medikamente einzunehmen.

Der schickt mich ins Krankenhaus, da sich dieser Vorfall an meinem Arbeitsplatz ereignet hat.

Es ist nicht weit bis dorthin und ich entscheide mich den Weg zu Fuß zurück zu legen.

Bewegung tut mehr als gut.

Dort angekommen melde ich mich an und warte.

Ich kann nur 3 Minuten still sitzen bevor der Schmerz mich in den Wahnsinn treibt.

Den Rest der 2 stündigen Wartezeit schleiche ich wie ein lauernder Tiger den Flur vor dem Warteraum auf und ab.

Mein Name wird aufgerufen und ich kann in ein Behandlungszimmer gehen um weiter zu warten.

Eine Ärztin nimmt sich meines Leidens an und schließt einen Bandscheibenvorfall sofort aus.

Alles was ich bisher getan hab sei optimal im die Blockade meines ISG zu lösen, meint sie.

Schmerzmittel kann sie mir nicht geben und auch sonst kann sie leider nichts für mich tun.

Denn: Der Vorfall ist zwar auf der Arbeit passiert aber kein Arbeitsunfall!!!

Ich werde mit dem Bericht von Ihr zurück zum Hausarzt geschickt.

Der Hausarzt stellt fest: ISG – Blockade

Einrenken möchte er das Gelenk heute nicht, stattdessen versorgt er mich mit Ibuprofen und einem gelben Schein.

Zu Hause versorge ich meinen schmerzenden Körper mit Ibuprofen 600, Novaminsulfon 500 und lege mich mit Wärme im Rücken hin.

Am Abend entscheide ich mich für 40 Minuten Bewegung auf dem Crosstrainer, denn draußen ist es eiskalt und windig.

Zur Nacht nehme ich eine Ibuprofen 600 und hoffe das sich der Schmerz verringert.

Tag 3 beginnt genauso schmerzhaft

Ich starte in den Tag mit Mobilisierungsübungen.

Nehme am Morgen und am Abend je eine Novamisulfon 500, mache zwei lange Spaziergänge und versorge meinen Rücken mit Wärme.

Sitzen ist an diesem Tag nicht ohne Schmerzen möglich.

In der Nacht zum 4. Tag

Hatte ich keine Schmerzen im Rücken.

Doch mein Tag beginnt mit Kopfschmerzen und auch meine Schmerzen im Rücken sind gleich nach dem Aufstehen da.

So beginne ich auch diesen Morgen mit Übungen die meine Wirbelsäule mobilisieren.

Nehme wieder eine Novaminsulfon 500 und versorge meinen Rücken mit einem Wärmepflaster um relativ wenig Schmerzen während der Arbeit zu haben.

Arbeiten ist mir nur im stehen möglich – tragen oder heben kann ich durch meine Unbeweglichkeit quasi nichts.

Meine Schmerzen sind am Mittag fast unerträglich und ich entscheide mich auf  Ibuprofen 600 umzusteigen, um nicht ständig auf  den „Schmerz“ fokussiert zu sein.

Auch am Arbeitsplatz versuche ich mit häufigen Dehnungen die Blockade endlich zu lösen.

Vergeblich.

Am Abend gönne ich meiner Muskulatur Sauna und nehme vor dem zu Bett gehen eine weitere Ibuprofen 600.

Tag 5 beginnt

Die Schmerzen sind nach dem aufstehen sofort präsent, lassen sich doch mit einigen Übungen verringern.

Ich nehme die Ibuprofen 600 und versorge meinen Rücken auch heute mit einem Wärmepflaster  um relativ schmerzfrei arbeiten zu können.

Zwischendurch immer mal wieder alles dehnen, doch mehr als 5 Minuten sitzen sind mir immer noch nicht möglich.

Nach der Arbeit gehe ich ins Wasser um einige Bahnen zu schwimmen.

Beinarbeit ist nicht möglich, allerdings tut mir das gleiten durchs Wasser nur mit Hilfe der Arme gut.

Zur Nacht nehme ich eine Ibuprofen 600

6. Tag

Da ich heute nicht arbeite entscheide ich mich nur eine Ibuprofen 600 einzunehmen.

Am Morgen beginne ich wieder mit Übungen die meine Wirbelsäule mobilisieren um endlich mehr Spielraum in mein ISG zu bringen.

Meine Beweglichkeit hat sich seit den letzten Tagen bereits deutlich verbessert.

Am Nachmittag schwimme ich 2500m mit leichten Schmerzen.

Sitzen ist mir weiterhin nur schwer möglich.

Eine Woche nach der ISG Blockade

Ich verzichte nicht auf meine Ibuprofen 600 am Morgen und auch nicht auf meine Mobilisierungsübungen.

Vorsichtig aber nicht schmerzfrei ist es mir möglich einen Wäschekorb hoch zu heben und zu tragen.

Am Nachmittag gehe ich wieder für eine Stunde ins Wasser und beschließe mich den Rest des Tages auszuruhen und meinen Rücken mit Wärme zu versorgen.

Der Achte Tag

verlangt immer noch nach einer Ibuprofen 600.

Meine Beweglichkeit ist relativ gut – 85 %, so beginne ich den Tag mit einem leichten Bodyweighttraining.

Am Nachmittag gehe ich wieder für 2500 Meter ins Wasser und am Abend entscheide ich mich gegen das Auto und nehme statt dessen das Fahrrad.

Sitzen wird besser.

Tag 9

Der Schmerz ist noch da also weiter hin eine Ibuprofen 600.

Am Morgen Übungen, am Vormittag mit dem Rad fahren und am Mittag eine Stunde schwimmen.

Regelmäßig die Hüfte dehnen und es gehen alle Bewegungen, selbst das sitzen immer besser und beinahe ohne Schmerzen.

10 Tage ist die Blockade nun schon her

Und  auch heute bemerke ich das es in minimalen Schritten vorwärts geht.

Die Schmerzen sind kaum zu erwähnen trotzdem nehme ich eine Ibuprofen 600.

Ich fühle mich so gut, das ich heute das komplette Bodyweighttraining durchziehe.

Seilspringen kann ich dafür noch nicht so super. Die Erschütterungen beim Springen verursachen Schmerzen.

Und den Rest des Tages gönne ich meinem Rücken Wärme und Ruhe.

Tag 11

Immer noch ein leichter Schmerz direkt nach dem aufstehen.

Ich würde mal behaupten, dass ich mich zu 90% wieder frei und flexibel bewegen kann.

Um den Arbeitstag relativ schmerzfrei zu verbringen nehme ich weiterhin ein Ibuprofen 600 und klebe mir zusätzlich ein Wärmepflaster auf meinen unteren Rücken.

Schwere Gegenstände hebe ich an diesem Tag nicht, sondern beschränke mich auf die Arbeit am PC.

Natürlich im stehen und nicht im Sitzen.

Der Tag war anstrengend aber ohne Schmerzen und das stimmt mich fröhlich.

Ich falle todmüde ins Bett.

12.ter und letzter Tag

🙂 dieser Freitag beginnt und endet ohne Schmerzen.

An diesem Tag nehme ich keine Schmerztablette, sondern versorge meinen Rücken nur mit einem Wärmepflaster.

Meine Mobilityroutine am Morgen kann ich zwar schmerzfrei machen, aber bin immer noch nicht wieder zu 100% beweglich.

Erst 2 Tage später kann ich mich wieder nach vorne beugen und mit meinen Händen den Boden berühren.

Mein Fazit

Nicht jede ISG Blockade kann einfach und leicht selbst gelöst werden.

Je nach Blockierung kann das auflösen einer Blockade sicher mal bis zu 2 Wochen in Anspruch nehmen.

Bewegung ist ein wichtiger Faktor um bei einer ISG Blockade seine Beweglichkeit zurück zu gewinnen.

Sich wegen zu starker Schmerzen nicht zu bewegen kann den Heilungsprozess verlängern, daher ist es ratsam eine ISG Blockade mit Schmerzmitteln zu unterstützen.

Aus meiner Sicht ist es weder einfach noch schmerzfrei eine Blockade des ISG selbst zu lösen eher muß man viel Bewegung und Zeit investieren.

Und jetzt bin ich gespannt von Deiner Erfahrung zu lesen. Schreib mir Deine Übungen und Tipps in die Kommentare und hilf damit mir und anderen.

Alles Liebe und bleib gesund

Michaela


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