Hast Du gerade die Diagnose Bandscheibenvorfall von Deinem Arzt erhalten, schießt Dir sicher umgehend diese Frage in den Sinn:

Wie kann man den behandeln?

Die Medizin gibt uns 3 Möglichkeiten zu Auswahl um den an der Bandscheibe entstandenen Schaden zu beheben:

  1. Die Konservative Methode
  2. Injektionsbehandlung (PRT) an der Wirbelsäule
  3. Minimalinvasive Operation 

Alle 3 Therapien werden angewendet um schnellstmöglich wieder ein schmerzfreies und mobiles Leben zu führen.

Doch was genau steckt hinter jeder einzelnen Therapieform?

Konservativ behandeln

Die Konservative Methode ist eine Verfahren bei dem der Bandscheibe Zeit gegeben wird um sich selbst zu heilen.

Bei einem Großteil der Menschen verheilt ein Bandscheibenvorfall innerhalb von 6 Wochen ganz von selbst.

Aktive Bewegung hilft der Wirbelsäule dabei sich selbst zu behandeln.

Sie ist nämlich in der Lage, dass aus der Bandscheibe ausgetretene Material abzubauen und so den schmerzenden Nerv vom Druck zu befreien.

Leider hat Bewegung oder aktives Training gar keinen Einfluss auf den Schmerz, sondern verstärkt diesen häufig noch.

Um diese zu behandeln werden vom Arzt Medikamente verschrieben. 

NSAR (nicht steroidiale Antirheumatica) wie Ibuprofen, Diclophenac oder Paracetamol, welches schmerzstillend ist aber kein NSAR, helfen in den meisten Fällen sehr gut.

Bei deutlich stärkeren Nervenschmerzen versucht man diese dann mit Opioiden wie z.B. Morphin oder das schwächere Tramadol zu behandeln.

Opioide haben erhebliche Nebenwirkungen senken aber den Schmerz merklich gut.

Bei kurzfristiger Einnahme sollte man sich keine Sorgen um eine Abhängigkeit machen, sondern den Fokus auf eine Reduzierung der Schmerzen legen.

Zur Unterstützung der konservativen Therapie werden vom Arzt Einheiten zur Krankengymnastik verschrieben.

Dort wird dann die Muskulatur gelockert und außerdem werden bessere neue Bewegungsabläufe gezeigt.

Diese sollte man nach Möglichkeit täglich zu Hause wiederholen, da man sonst körperlich keinen Effekt erzielt. 

Wärme- und Kälteanwendungen helfen zusätzlich bei vielen betroffenen den Schmerz zu lindern. 

Die konservative Methode wird angewendet wenn es eine Bandscheibenwölbung oder einen leichten Vorfall der Bandscheibe gibt.

Ist der Schaden an der Bandscheibe größer versucht man ihn mit einer anderen Methode zu behandeln.

Injektionsbehandlung an der Wirbelsäule

Mit Hilfe von Injektionen wird gezielt versucht die Nervenwurzel vom Druck des Bandscheibenmaterials zu entlasten.

Bei der lumbalen Spinalnervenanalgesie wird mittels einer Spritze ein örtlich wirkendes Betäubungsmittel injiziert, welches die Nervenwurzel betäubt und so den Schmerz reduziert.

Die etwas komplizierte Injektionsbehandlung heißt: lumbale Puriduralanalgesie.

Hier wird ein Medikament in den Periduralraum gespritzt. 

Als Periduralraum bezeichnet man den Bereich im Wirbelkanal welcher das Rückenmark und die Rückenmarsflüssigkeit umgibt. 

Diese Behandlung kann nur mittels Computertomografie oder Röntgendurchleuchtung erfolgen, da man die Spritze exakt an der richtigen Stelle setzten muss. 

Durch den Einsatz von Strahlen wird diese Behandlung nur  in begrenztem Maße wiederholt.

Diese Methode senkt bei vielen Betroffenen nachweißlich den Schmerz.

Doch in einigen Fällen helfen die beiden genannten Methoden nicht den Schmerz zu senken oder sich einigermaßen bewegen zu können.

Dann bleibt noch die Möglichkeit den Bandscheibenvorfall mit einer minimalinvasiven OP zu behandeln.

Minimalinvasive Operation

Trifft man nun die Entscheidung seinen Bandscheibenvorfall mit einer Operation zu behandeln kommt es meist zu einem minimalinvasiven Eingriff.

Eine Methode die ich bereits 2 Mal hinter mir habe ist die offene mikrochirurgische Vorgehensweise:

„Bei der offenen mikrochirurgischen Vorgehensweise wird über einen kleinen Hautschnitt von etwa 2 cm eine Art Fensterung über der gequetschten Nervenwurzel geschaffen und die vorgefallene Bandscheibe unter mikroskopischer Sicht mit feinen Mikroinstrumenten entfernt.

Die Nervenwurzel wird vorsichtig von jeglichem Druck befreit, wobei unter Umständen auch Einengungen durch Knochen beseitigt werden.

Um zu verhindern, dass weiteres Bandscheibengewebe nachrutscht, werden alle lockeren Knorpelanteile aus dem Bandscheibenraum entfernt.“

Quelle: www.operieren.de

Sie wird vom behandelnden Arzt erst empfohlen wenn es zu neurologischen Ausfallerscheinungen wie Lähmungserscheinungen im Fuß oder Bein gekommen ist.

Auch wenn die konservative Therapie und die Injektionsbehandlung keinen Erfolg zeigen kann eine Operation notwendig werden.

Wie sollst Du nun Deinen Bandscheibenvorfall behandeln lassen?

Diese Frage solltest Du intensiv mit Deinem behandelnden Arzt besprechen, denn es gibt kein leider Erfolgsrezept welches auf jeden Menschen passt.

Aus meiner Erfahrung heraus benötigen alle 3 beschriebenen Methoden die gleiche Zeit um den Schmerz zu lindern und wieder beweglich zu werden.

Auch nach erfolgreicher Therapie muss täglich weiter an der Rückengesundheit gearbeitet werden.

Das geht am Besten mit gezielter Dehnung der Muskulatur und aktiver Bewegung wie zügiges Gehen, Schwimmen oder Radfahren.  

Alles Liebe und bleib gesund

Michaela


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