Liegt Deine Faszienrolle seit dem Kauf im Schrank und wird von Dir nur angestarrt?

Okay, Du hast Sie ein paar mal verwendet, aber das war eine sehr unangenehme Erfahrung  und Du hast am nächsten Tag absolut keine Verbesserung gespürt.

Sicher hast Du mindestens eine der üblichen 3 Anfängerfehler gemacht:

  • ein billiges, zu hartes Produkt gekauft
  • zu schnell gerollt
  • unregelmäßige Benutzung der Rolle

Damit Deine Faszienrolle endlich zum Einsatz kommt und Dir helfen kann erfährst Du heute welche 5 Fehler Du unbedingt vermeiden solltest.

Was sind eigentlich Faszien?

Faszien (auch Fascie, Entlehnung aus dem Lateinischen fascia für „Band“, „Bandage“) bezeichnet die Weichteil-Komponenten des Bindegewebes, die den ganzen Körper als ein umhüllendes und verbindendes Spannungsnetzwerk durchdringen.

Hierzu gehören alle kollagenen faserigen Bindegewebe, insbesondere Gelenk- und Organkapseln, Sehnenplatten (Aponeurosen), Muskelsepten, Bänder und Sehnen.

Faszien werden in 3 Schichten eingeteilt:

  • Oberflächliche Faszien befinden sich im Unterhautgewebe und bestehen hauptsächlich aus lockerem Bindegewebe sowie Fettgewebe.
  • Tiefe Faszien sind die dichten faserreichen Bindegewebsschichten und -stränge, welche die Muskeln, Knochen, Nervenbahnen und Blutgefäße des Körpers durchdringen und umschließen.
  • Viszerale Faszien dienen als Aufhängung und Einbettung der inneren Organe und wickeln diese in Schichten aus Bindegewebsmembranen.

Die Faszien sind sehr anpassungsfähige Gewebsteile. Damit diese stabil und gleichzeitig elastisch bleiben sind Faszien auf regelmäßige Bewegung angewiesen.

Fehlt die Bewegung oder bewegen wir uns zu viel beginnen Faszien zu verkleben und können so Schmerzen auslösen.

Die Selbstmassage mit der Faszienrolle

Kann bei regelmäßiger und richtiger Anwendung verklebte Faszien lösen und Schmerzen verringern.

Die körperliche Beweglichkeit und Flexibilität wird bei regelmäßiger Anwendung spürbar verbessert.

Weil dieser Fakt bereits durch alle Medien gegangen ist, kaufen sich immer mehr Menschen mit Verspannungen und Schmerzen eine Faszienrolle für zu Hause.

Beinahe alle Discounter bieten im Frühjahr Produkte für die selbstmassage an. Doch Schnäppchenpreise sind kein gutes Argument um sich endlich eine Faszienrolle zu kaufen.

Willst Du wirklich gute Ergebnisse erzielen und Deine Faszienrolle wirklich benutzen dann vermeide folgende Fehler.

Fehler Nummer 1: Du kaufst ein billiges Produkt!

Wir deutschen sich Meister im sparen und das hört bei der eigenen Gesundheit nicht auf.

Die preisattraktiven Produkte aus den Discountermärkten verlocken uns zum Kauf. Doch diese sind für die Masse produziert und können eventuell Deine Verspannungen nicht auflösen, sondern verschlimmern diese nur noch.

Viel zu oft sind die günstig angebotenen Rollen sehr hart und für Anfänger und auch Menschen mit Schmerzen vollkommen ungeeignet.

Einige der angebotenen Rollen haben als „Besonderheit“ eine geriffelte Oberfläche, die für Anfänger mehr Schmerzen verursacht und aus diesem Grund landet die Rolle dann im dunklen Keller und wird als nutzlos abgestempelt.

Lass Dich bei der Wahl Deiner Faszienrolle nicht vom Preis beeinflussen.

Fehler Nummer 2: Deine Rolle ist zu hart!

Als Anfänger solltest Du unbedingt zu erst mit einer weicheren Rolle beginnen, denn diese gibt ein wenig nach und das ausrollen ist am Anfang nicht zu unangenehm.

Es ist besser zu erst die Technik mit der Faszienrolle gut zu beherrschen und dabei nur einen leichten Schmerzreiz zu haben, der um die 6-7 liegt.

Hast Du gerade einen diagnostizierten Bandscheibenvorfall empfehle ich dir das Faszienrollenset von Liebscher und Bracht. Es ist speziell für die Auflösung verklebter und schmerzender Faszien  entwickelt worden.

Die erste Faszienrolle nach meiner OP war die Blackroll MED  . Eine sehr weiche Rolle mit der man die Rolltechnik optimal erlernen kann.

Sollte einem die Rolle nach einigen Monaten der Anwendung zu weich sein kann man auf die härtere Blackroll Orange umsteigen und die nächste Steigerung wäre dann die Blackroll STANDARD .

Fehler Nummer 3: Du rollst zu schnell!

Oft wird die Faszienrolle wie ein Nudelholz bei ausrollen des Pizzateiges verwendet.

Diese Technik ist sicher zum Aufwärmen der Muskulatur vor einer Trainingseinheit geeignet, aber löst keine Verklebungen.

Verklebte Faszien kann man lösen, wenn man mit der Faszienrolle sehr langsam über die gewünschte Körperpartien rollt.

Etwa 2 – 3cm pro Minute ist die optimale Geschwindigkeit um das Bindegewebe zu lockern. Das extrem langsame Rollen ist für jeden eine große Herausforderung

Die Richtung in der gerollt wird spielt keine große Bedeutung.

Fehler Nummer 4: Du übst zu viel Druck aus!

Zu viel Druck ist schmerzhaft und löst die verklebten Faszien nicht besser oder schneller.

Regulieren kannst Du diesen mit dem Einsatz Deines eigenen Körpergewichtes.

Als Regel kann man sagen: der Druckschmerz sollte spürbar sein, denn dann tut sich was im Gewebe.

„No Pain – No Gain“

Übermäßiger Druck steigert den Schmerz, schadet dem Gewebe nur und Deine Lust mit der Rolle zu arbeiten sinkt.

Finde das Richtige Mass für Dich und lass Dir Raum für eine Steigerung.

Fehler Nummer 5: Du rollst zu unregelmäßig!

Eine gute Gewohnheit bringt Dir das gewünschte Ergebnis.

Bei der Benutzung der Faszienrolle kommt es auf die Regelmäßigkeit wirklich an.

Forschungsergebnisse zeigen, dass wenige Minuten am Tag mit der Faszienrolle bessere Ergebnisse bringen, denn das Bindegewebe ermüdet bereits nach 5 Minuten.

Wenn altes kollagenes Gewebe abgebaut werden soll, empfiehlt sich tägliches Rollen.

Um körpereigenes  Kollagen zu festigen, sollte nur alle zwei Tage gerollt werden, denn am zweiten Tag ist die Müllabfuhr schon wieder erlahmt, und der Kollagenaufbau ist dran.

Soll das Bindegewebe weicher oder  gelöst werden, dann empfiehlt sich das tägliche Rollen – aber nur sehr langsam.

Wenn das Bindegewebe gestrafft und gekräftigt werden soll, dann empfehlen sich eher intensive Rollbewegungen, aber das nur alle zwei Tage.

So geht es richtig:

  • Achte nicht auf den Preis, sondern auf Deine persönlichen Bedürfnisse beim Kauf einer Faszienrolle.
  • Probiere die unterschiedlichen Härtegrade der Rollen vor dem Kauf erst einmal aus.
  • Starte mit einer weichen Faszienrolle
  • Rolle langsam um fasziale Verklemmungen zu lösen
  • Übe nicht zu viel und nicht zu wenig Druck beim rollen aus
  • Benutze die Rolle regelmäßig wenige Minuten am Tag für ein weiches und gedehntes Bindegewebe
  • und lächeln nicht vergessen 🙂

Alles Liebe und bleib gesund

Michaela

 

Quellen:

Wikipedia

Zentrum der Gesundheit

Blackroll


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